Das Spritzenhaus
Aus den Akten der Gemeinde Erdeborn
3. September 1921
Da der Entwurf des Baumeisters Höhne aus Wansleben die finanziellen Verhältnisse überstieg „kommt die Vertreter Versammlung zu der Meinung, dass diese Entwürfe nicht zur Ausführung gebracht werden können, doch hält die Vertreter Versammlung daran fest, dass das Spritzenhaus noch in diesem Jahre gebaut werden muß und zwar in aller einfachster Form mit einem Gelass für einen Krankenkorb. Da der Verkauf des alten Spritzenhauses mit 7000 M in Frage kommt, so könnte die Gemeinde mit einem Zuschuß von 10 000 M auskommen:“
28. März 1922
Dem Neubau des Spritzenhauses soll nun sobald als möglich näher getreten werden. Es sollen vor allen Dingen Mauersteine angefahren werden. Zur Füllung des Grundes sollen Schlacken benutzt werden.
Der beantragte Krankenkorb soll nun sobald als möglich angeschafft werden.
27. Mai 1922
Zum Bau des neuen Spritzenhauses werden Mauersteine ungefähr 15 000 Stck. benötigt. Der Gemeindevorsteher wird beauftragt mit der Mansfelder Kupferschiefer bauende Gewerkschaft in Verbindung zu treten um diesen Abschluß herbeizuführen pro. 1000 Stck. 1500 M.
17. Dezember 1922
Der Gemeindevorsteher gibt in längerer Erklärung bekannt, dass durch den Spritzenhausneubau in unserer Gemeindekasse ein Fehlbetrag von über 900 000 M entstanden ist und nur durch Aufnahme einer Anleihe gedeckt werden kann. Aus der Mitte der Vertretung wurde die Meinung geäußert, zu versuchen die Summe von 900 000 M aus Privathand zu beziehen. Es wird der Gemeindevorsteher beauftragt, in dieser Angelegenheit Schritte zu tun.
20. Juli 1925
Es liegt ein Schreiben des Ortspfarrers vor gegen die neue Inschrift des Feuerwehrturmes.
Die alte Inschrift: „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“.
Die neue Inschrift heißt: „der Gemeinde zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“.
Es wird öffentlich abgestimmt über diesen Antrag, die jetzige Inschrift bleibt.