Die Aufstellung einer zweiten, stärkeren Turbine war nötig, um den immer größer werdenden Strombedarf zu decken.

 

1940. Am 12. Februar d. J. beendeten wir die 75. Kampagne. Mit 920 288 Ztr. wurde die größte Rübenmenge seit Bestehen der Fabrik verarbeitet.

Durch den Ausbruch des Krieges am 1. September 1939, der uns von den Feindmächten England und Frankreich aufgezwungen ist, ergaben sich mancherlei Schwierigkeiten, wie sie in den 75 Jahren wohl noch nicht vorgekommen waren. Die Verknappung des rollenden Materials verzögerte die Heranschaffung der Kohle, Kalksteine, des Kokses und der Rüben. Das ungünstige Wetter, der Regen, Schnee, und vor allem der langanhaltende harte Frost brachte vielerlei Verzögerungen. Rübenmangel zwang uns mehrere Male, den Betrieb auf viele Tage zu unterbrechen. Auch beeinflusste der strenge Frost die Qualität der Rüben, so dass der sonst gute Zucker immer schlechter und in der Ausbeute geringer wurde. Die Tagesleistung ging zurück, wie aus den Tabellen ersichtlich ist.

Diese Tabellen wie auch die Bilder zeigen die Entwicklung und den Aufstieg der Fabrik durch Neu- und Umbauten.

Gleichzeitig sind alle diese Bilder ein Zeichen der Geschlossenheit und insbesondere auch des Vertrauens unserer Teilhaber zu den von ihnen gewählten Vertretern im Vorstand.

Der allgemeinen Verarbeitungssteigerung folgte auch die Erweiterung des Rübenanbaugebietes. Die Zukunft lässt sich durch die Vereinigung der Einzugsgebiete weitere Vergrößerungen der Rübenanbauflächen erwarten.

 

 

Wenn wir heute mit Stolz auf die 75 Jahre unserer Zuckerfabrik, einem Werk von hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung, gut und sicher gestellt, zurückblicken, dann soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Gefolgschaft, Angestellten und Arbeiter stets freudig und gern Ihre Pflicht zum Wohle des Unternehmens getan haben, wie auch das Werk jederzeit die Interessen der Gefolgschaft in sozialer Hinsicht wahrgenommen hat.

In stillem Gedenken erinnern wir uns derer, die durch Unglücksfall auf ihrer Arbeitsstätte den Tod fanden.

 

“Möge der Allmächtige der Zuckerfabrik zu Erdeborn weiter beistehen zum Segen der Rübenbauenden Landwirtschaft im Mansfelder Land!”

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