1907 wurde eine neue Betriebsmaschine und Luftpumpe eingebaut.

1909 stellte die Fabrik eine neue Dampf-Lokomotive in Betrieb. Außerdem wurden 1 Vakuum für das Nachprodukt und 5 Filterpressen aufgestellt.

1914 begann der Weltkrieg, und die Zeit bis 1918 war für unsere Fabrik nicht ohne Nachteile, obwohl man auch während der Kriegsjahre bemüht war, Verbesserungen zu schaffen.

1917 erstand die Trocknung, um damit den Wünschen der Lieferanten in bezug auf Trockenfütterung gerecht zu werden. Die Maschinenunterhaltung litt in den Kriegsjahren unter dem Mangel an geeigneten Arbeitskräften. Hierdurch traten erhebliche Verzögerungen in der Fabrikation ein.

Die im Jahre 1919 begonnene Inflation machte sich auch für die Fabrik unangenehm bemerkbar. Die Geldentwertung ging so schnell vorwärts, daß durch die Überweisung des Geldes erhebliche Verluste eintraten, die bei der Umstellung auf Goldmark Ende 1923 die Fabrik zur Aufnahme eines größeren Darlehns zwang.

Alle diese Nachteile waren so erheblich, daß man schon in der außerordentlichen Generalversammlung am 30. Oktober 1919 folgenden Beschluß faßte:

„Bei ungünstiger wirtschaftlicher Lage des Gewerkes ist die Gesellschaft nicht verpflichtet, den Betrieb fortzusetzen. Wann dieser Fall eintritt, bestimmt der Vorstand. Er ist dann berechtigt, die Verpflichtung zum Rübenbau teilweise oder ganz aufzuheben. Berufung an die Generalversammlung ist zulässig.“

1921 zeigte mit seinem Hölz-Putsch und dem Fabrikstreik während der Kampagne auch bei uns den Ernst der Zeit.


1922 trat die Fabrik der Vereinigung mitteldeutscher Rohzuckerfabriken bei. Die Zuckerraffinerie Halle wurde von der Vereinigung erworben.

Für die in Brand geratene Zuckerfabrik Schwittersdorf verarbeiteten wir 51 751 Ztr. Zuckerrüben. Auch die anderen benachbarten Fabriken beteiligten sich an der Verarbeitung.

1924 schied aus dem Vorstand Herr Hagenguth aus. In selbstloser und vorbildlicher Tätigkeit hat er dem Vorstand seit dem Jahre 1867 angehört. Von 1901 an war er Vorsitzender. Nach ihm übernahm Herr Wendenburg den Vorsitz.

In dem neu ersbauten Turbinenhaus stellten wir eine Turbine von 400 K V A auf.

1925 wurde zwecks Stillegung unserer Fabrik mit dem Oberamtmann C. Wentzel, Teutschenthal, verhandelt. Es war geplant, unser Unternehmen der Zuckerfabrik Langenbogen als Saftfabrik anzuschließen. Der derzeitige Vorstand konnte der Stillegung nicht zustimmen.

Die Elektrifizierung des Betriebes wurde begonnen.

1926. Nachdem beschlossen war, den Betrieb fortzuführen, ging es an die weitere wirtschaftliche Ausgestaltung der Fabrik.

Aufgestellt wurden Filterpressen, ein Kondensator, Saftpumpen und eine Schnitzelmaschine.

Herr Direktor Koelle, der seit 1888 unseren Betrieb geleitet hatte, trat in den Ruhestand. Herr Direktor Westerhausen der schon ein Jahr in unserer Fabrik tätig war, trat an seine Stelle.

1927. Zur weiteren Verbesserung des Betriebes schafften wir 4 Batteriegefäße, einen Economiser sowie eine Schnitzelpresse neu an.

In dem ebenfalls neu erbauten Kalkofen-Gebäude stellten wir einen Kalkofen mit Kalkstein-Lastenaufzug auf.

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